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Logbuch

Studium: Ostsee

Aktuelle Position

Hier ist unser Schiffseigenes-online-Logbuch. Im Jahre 2013 besser  bekannt als Blog. Der Begriff Logbuch gefällt uns aber besser. So  bewahren wir immerhin ein Stück nautischer Kultur, finden wir.

Studiengang: Ostsee auf einer größeren Karte anzeigen

Wir starten unser Projekt

Mittwoch, 26. Februar 

Es ist soweit. Endlich. Nach langer Gestaltungsarbeit,  veröffentlichen wir mit sehr viel Freude unsere eigene Website. Wir hoffen, dass diese Seite bei unseren Besuchern gut  ankommen wird.  Mittels unserem Kontaktformular sind wir über jede Kritik, jeden Tipp zum Törn und Vorbereitung dankbar. Viele Grüße Lasse und Daniel

Krantermin steht fest

Montag, 18. März

Direkt nach Ostern möchten wir mit unserem Schiff ins Wasser  gehen. Am 3. April haben wir uns den Krantermin reserviert. Bis dahin ist noch vieles zu erledigen. Schließlich muss unser Schiff schwimmen können! Deshalb werden Lasse und Ich wohl noch  einige Nachtschichten an Land schieben müssen. Das macht uns aber eher weniger aus. Wir können es kaum erwarten in See zu stechen. Lieben Gruß Lasse und Daniel

Butter bei die Fische, wir legen ab! 

Mittwoch,16. April

Auch uns hatte der Winter fest im Griff. Sowohl unsere Arbeit  am Schiff als auch das Kranen im Flensburger Hafen wurde durch den harten und langen Winter gebremst. Deshalb schafften wir es erst am Mittwoch den 10. April zu  Wasser. Nach dem nur zwei Fenster und ein Seeventil etwas  undicht waren, wurde der Mast am 11. April gesetzt. Nun geht es an die Törnvorbereitung: Planen, Einkaufen,  Einräumen, Umräumen, Einkaufen, Einräumen, Ausräumen, Plan  ändern, Einkaufen, Ausräumen, Plan wegschmeissen, Einräumen, Umräumen usw. Am Sonntag möchten wir dann zu unserer Reise ablegen. Am  Abend zuvor wird das Schiff, aber noch getauft. Die Taufe ist  damit gleichzeitig auch unsere Abschiedsfeier. Das letzte  Abendmahl sozusagen. Nein Quatsch - wie heisst es im Kaufhaus Patzig: Wir kommen wieder, ABER  NICHT SO SCHNELL. Grüße Lasse und Daniel

Aufregende Tage

Donnerstag, 25. April

Juhuuuu. Am Sonntag den 21.4 um 11.30 Uhr ist es soweit.

Wir laufen aus dem Flensburger Hafen aus. Die Reise hat 

begonnen. Wenn wir an die letzten Monaten denken, können wir

es selber kaum fassen, dass wir wirklich los sind. Schließlich 

können mit dem Finger auf jede Ecke des Schiffes zeigen und 

sagen:”Das haben wir neu gemacht.”

Bevor wir mehr über unsere Abfahrt und die ersten Tage unserer

Reise erzählen, möchten wir zunächst über den Abend VOR 

unserer Abfahrt schreiben.

Am Abend vor der Abfahrt hatten wir unsere Schiffstaufe. Die  Schiffstaufe und die anschließende Feier war gleichzeitig für uns der Zeitpunkt auf Wiedersehen zu unserer Familie und unseren Freunden zu sagen. Der Abschiedsschmerz war natürlich bei  jedem von uns groß. Größer allerdings war die Freude die uns  das Fest bereitet hat. Jeder unserer Gäste hat sich sehr viel  Mühe gegeben uns etwas letztes auf dem Weg mitzugeben. Von Vorräten, über guten Ratschlägen und Ausrüstung bis hin zu  kreativen Geschenkideen war wirklich alles dabei. In diesem  Sinne nochmals: VIELEN LIEBEN DANK FÜR DIESEN ABEND. Die ersten Segeltage Mit 3 bis 4 Windstärken, einem strahlenden blauen Himmel und  viel Sonne sind wir von Flensburg aus Richtung Osten gestartet. Das Tagesziel war “Bagenkop” in Dänemark. Doch leider hatte  sich der Wind gegen Nachmittag gedreht und uns somit einen  Strich durch die Rechung gezogen. Schade. Nach einem Blick auf der Seekarte und Hafenhandbuch  entschieden wir uns den Hafen “Mommark” auf Alsen anzulaufen. Theoretisch kein Problem. Praktisch wie sich heraus stellte  schon! Die Hafeneinfahrt zeigte auf aktuellen Karten mind. 3,40 m  Tiefe. Unser Tiefgang war: 1,40 m normaler Tiefgang + 4 Einkaufwagen voll von Aldi + eingeweckten Essen von Oma + einer Menge Sachgeschenke und Vorräten vom Abend zuvor = 1,60 m etwa ... also eigentlich kein Problem. Trotzdem passte es nicht. Wir  liefen kurzzeitig auf Grund. “So ein misst”, schimpften wir vom  Cockpit aus. Entweder hatten wir unseren Tiefgang doch um das 3-Fache erhöht, oder aber die Hafenmeisterei hatte die  Hafeneinfahrt noch nicht ausgebaggert. Letzteres erschien uns trotz der oben gezeigten Rechnung wahrscheinlicher. So mussten wir schließlich in den ein paar Seemeilen entfernten Hafen, Fynshav, unterkommen. In Fynshav festgemacht,  bemerkten wir, das unsere Fock gerissen war und die Bilge  vollgelaufen war. Ärgerlich. Alles gleich am ersten Fahrttag. Die Überfahrt am nächsten Morgen von Fynshav nach Fehmarn  verlief dagegen reibungslos. Allerfeinstes Segelwetter sowie 5 Kn Fahrt brachten uns schnell voran. “Ein toller Tag”, wie wir am  Abend unserer Ankunft auf Fehmarn beim Bierchen im Cockpit  zusammenfassen. Wegen starken Wind und der gerissenen Fock legten wir am  Dienstag einen Hafentag auf Fehmarn ein. Über unseren  Segelsponsor aus Flensburg kamen in Kontakt mit einem  befreundeten Segelmacher aus Fehmarn. Seine Werkstatt lag nur wenige Km vom Hafen entfernt. Also machten wir uns mit dem Segel im Gepäck auf dem Weg  zum Segelmacher. Über den Hafenmeister kamen wir an eine  passende Bussverbindung heran. Um 15.27 Uhr sollte unser Bus richtung “Burg” auf Fehmarn  fahren. Um 15:15 standen wir bereits an der Bushaltestelle. Um 15:20 hielt ein älterer Herr mit einem (man glaubt es kaum;  silbernen Mercedes) vor uns an, und bot uns eine  Mitfahrgelegenheit an. “Gebongt”, dachten wir und stiegen in  sein Auto. Wie sich herausstellte kannte unserer Fahrer den Segelmacher zu dem wir hin sollten sehr gut. Weiter erfuhren wir, dass unser Fahrer eine Firma für “Masten  Service” betreibt. Auf- und abriggen, sowie professionelle  Wartung und Einwinterung sind seine Aufgaben, erzählt er uns.  Während unseres Gespräches beschwert er sich jedoch über uns Segler. “Eine Generalüberholung und Wartung einer Maschine in eimem SEGELBOOT darf gerne mal mehrere tausend Euro kosten. Wenn ich aber den Hauptantrieb eines Segelschiffes, den Mast, überhole und einlagere, dann heisst es 100 Euro sind zu viel”,  erzählt er. Seine Kritik konnten wir beide gut verstehen. Sie regt uns zum  nachdenken und diskutieren an.  Nach etwa 15 min. Autofahrt standen wir vor der  Segelmacherwerkstatt. Schnell und unkompliziert reparierte der Segelmacher unsere Fock. Freundlicher Weise fuhr er uns nach seiner Reperatur auch noch zurück zum Hafen. Nette Menschen hatten wir kennen gelernt. Der nächste Tag besteht aus einem langen Segeltörn. Von  morgens um 7 Uhr bis abends um 22 Uhr segeln wir. Wieder  einmal ein toller Segeltag finden wir. Wobei wir ehrlicher Weise zugeben müssen, dass das Einlaufen in den Hafen, Barhöft, bei  Dunkelheit nicht ganz einfach war. Lasse stand am Bug mit einem Suchscheinwerfer, während ich an der Pinne mit dem ständigen Blick zu Echolot, Kartenplotter und Lasse das Schiff in den Hafen manövierte. Direkt nach dem Festmachen steigt Lasse mit 2 Bier in der Hand ins Cockpit zurück. “Aufregende Tage”, fasst Lasse die letzten Tage zusammen. Ich nicke ihm zu. Wir stoßen an. Am nächsten morgen klingelt um 5 Uhr morgens der Wecker. Wir möchten auf die andere Seite von Rügen um einen besseren  Ausganspunkt zu Bornholm zu haben. Nach 3 Stunden Segeln und 3 Stunden unter Motor wegen Flaute legen wir in “Lohme” an  Ostseite von Rügen an. Ein sehr idyllischer Hafen finden wir. Totz seiner überschaubaren Infrastruktur, gelingt es uns durch Hilfe des freundlichen  Hafenmeisters eine Internetvedinung zu bekommen. Darüber  hinaus verspricht er uns am nächsten Morgen 20L Diesel von der Tankstelle mitzunehmen. Schönes Wetter, nette Menschen und tolles Segeln bis jetzt. So darf es weiter gehen.  Lieben Gruß Lasse und Daniel

Bornholmer Tage: Teil 1

Sonntag, 28. April

Die 50 sm weite Überfahrt von Rügen (Lohme) bis Bornholm  (Rønne), haben wir am Freitag absolviert. Während der  Überfahrt haben wir gefühlte 100 Male die Segel setzen und  wieder bergen müssen. Der Grund war ein ständiger Wechsel von Flaute bis mässigem Wind. Von 0,9 Kn bis 6,5 Kn Fahrt durchs  Wasser war alles dabei. Setzte mal wieder die Flaute ein, hieß  es Segel bergen und Jockel an. Abends liefen wir im Hafen ein. Sowohl der Hafen als auch die gesamte Stadt Rønne gefiel uns  beiden sehr gut. Eine typisch dänische Kleinstadt mit  sehenswerten Ecken, Gebäuden und Straßen. Da wir beide noch etwas erschöpft von der Überfahrt waren,  beschloßen wir ein Hafentag in Rönne einzulegen. Wir tüftelten am Boot, machten Sightseeing durch Rönne und gönnten uns  einen Luxuseinkauf. Als Luxuseinkauf bezeichnen wir folgende  Artikel: Runtergesetzte Thermokanne (wg. Austellerstück und  leichter Beschädigung), gemischten Salat, Gurke & Tomate  (Frisch - nicht aus der Dose), Brot und Badelatschen. Letzeres  fiel wegen den bisher erlebten Sanitären Anlagen ohne weitere Diskussion in den Einkaufskorb. Nach einem erholsamen Tag auf Rønne, segelten wir in den nur 11 sm entfernten Hafen Hammerhavn. Der idyllische Hafen im  Nordwesten von Bornholm sollte sich laut unserer Bordlektüre  direkt neben einer sehenswerten alten Burg befinden. Wir waren gespannt und freuten uns schon auf das mittelalterlische  Bauwerk. Wir wurden nicht enttäsucht. Sowohl der Hafen, die Natur  rundherum und die Burg faszinierte uns enorm. Den ganzen  Vormittag diskutierten wir darüber, wie die Meschen von mit  mittelalterlischen Handwerk so ein solides Bauwerk errichten  konnten. Wir konkludieren: Wir wären bei so einem Mammut  Projekt gescheitert. Nach dem Spaziergang gingen wir zurück in den Hafen und  besorgten uns über die freundliche Hafenmeisterin einen  Internetzugang. Lasse Skype(t), während ich diese Zeilen hier schreibe. Wenn ich so Lasses Gespräch lausche und sie mit meinen stillen Gedanken hier vergleiche sind wir uns einig. Bornholm finden wir beide  klasse. Beste Grüße Lasse und Daniel PS: Als kleiner Nachtrag zu dem vorigen Logbucheintrag: Auf der Überfahrt zwischen Fehmarn und Rügen wurden wir  überraschend von Rsh (Rundfunk Schleswig-Holstein) angerufen. Die Redaktörin wollte mehr über unser Projekt wissen.  Schließlich gaben wir mitten auf See mit nur einem Balken  Empfang und Roaminggebühren ein Interview. Wir freuen uns,  dass unser Projekt breite begeisterung findet. Auch die Emails  von Familie, Freunden und neuen Bekannten machen uns immer wieder Freude. Danke dafür. Schön Neuigkeiten aus der Heimat zu hören.